Mit voller Kraft durch den Herbst!
Die nasse kalte Witterung birgt das Risiko von Erkältungen – Vorbeugen und Lindern mit der Kraft der Kräuter – wie geht das?
Kalter Wind und Regen haben die warmen und sonnigen Tage des Altweibersommers abgelöst. In Bussen und Bahnen, selbst im Büro sind wieder die störenden Geräusche von Husten und Niesen zu vernehmen. Die erste Erkältungswelle rollt und hat schon ihre Opfer gefunden.
In dem scherzhaften alten Sprichwort steckt eine alte Wahrheit, die selbst zahlreiche Ärzte nicht so gerne wahrhaben wollen. Erkältungen sind in der Regel durch Viren ausgelöste Reaktionen des Immunsystems und des Körpers. Die Verordnung von Antibiotika ist überflüssig, nutzlos und sogar schädlich. Viren lassen sich nicht mit Antibiotika bekämpfen. Statt dessen ist es sinnvoll, auf die klassischen Erkältungskräuter zurück zu greifen.
Schwitzen statt Fiebern!
Um die körpereigene Abwehr zu unterstützen, erhöht der Körper die Temperatur. Ab einer Körpertemperatur von 38°C spricht man von Fieber. Die Erhöhung der Körpertemperatur dient zu einem der Unterstützung bei der vermehrten Bildung von körpereigenen Abwehrzellen; zum anderen zur Abwehr von Keimen und Viren, die mit steigender Temperatur in ihrer Aktivität eingeschränkt werden.
Mit einem heissen Bad oder einer Schwitzkur kann dem Körper bei der Abwehr auf die Sprünge geholfen werden. Die im Frühjahr gesammelten Blüten des Holunders können bereits jetzt im Herbst schmackhaft gute Dienste leisten. Trinken lässt sich der Tee zu jeder Zeit – egal, ob in der Badewanne, im Büro oder unter der kuscheligen Decke auf der Couch.
Holunderblüten-Tee
- 4-5 TL getrocknete Holunderblüten
- 1/2 Liter kochendes Wasser
Die Holunderblüten mit kochendem Wasser überbrühen. Cirka 15 Minuten ziehen lassen. Evtl. mit Honig süssen. Über den Tag verteilt trinken.
Die im Frühsommer geernteten Lindenblüten eignen sich nicht nur hervorragend für Schwitzkuren. Sie unterstützen zudem die oberen Atemwege, die bei Erkältungen meistens gereizt sind. Ein sehr wichtiger Bestandteil einer jeden Schwitzkur sollte Ruhe sein. Besonders nach Vollbädern ist es ratsam, auf körperliche Anstrengung zu verzichten.
Lindenblüten-Tee
- 4-5 TL getrocknete Lindenblüten
- 1/2 Liter kochendes Wasser
Die Lindenblüten mit dem kochendem Wasser übergiessen. Nach 10 Minuten umrühren und durch ein Sieb oder Filter abseihen. Der Tee sollte zügig warm getrunken werden. Nach Geschmack kann mit Honig gesüsst werden.
Steigt das Fieber zu stark müssen es nicht immer gleich die fiebersenkenden Medikamente sein. Gute Alternativen sind oftmals die Anwendungen von kühlenden Wadenwickeln. Wem es nicht zu bitter ist, der kann auch auf Weidenrinde, die natürliche Form der Acetylsalicylsäure, zurückgreifen.
Trinken statt Husten!
Ein wahrer Tausendsassa ist der Thymian. Ohne die Würze der kleinen Blättchen schmeckt keine Tomatensauce. Auf gegrilltem Fleisch und Gemüse ist er ein willkommener Geschmacksbringer. Schon Kinder machen rechtzeitig Bekanntschaft mit ihm, wenn sie ihren ersten Hustensaft auf dem Löffel präsentiert bekommen. Tatsächlich ist Thymian in der Lage, den Bronchialschleim auf sanfte Art zu lösen und damit trockenen Husten in produktiven zu wandeln. Das tut den Bronchien gut, wenn Krankheitserreger und Schleim problemlos abgehustet werden können.
Thymian-Husten-Tee
- 2-3 EL getrockneter Thymian
- oder 1 Handvoll frische Thymianzweige
- 1/2 Liter kochendes Wasser
Das Thymiankraut mit dem kochendem Wasser übergiessen. 10-15 Minuten ziehen lassen. Über den Tag verteilt warm trinken.
Das beschleunigt die Gesundung. Sobald die Atemwege frei von Keimen und Abwehrreaktionen sind, verschwindet der Husten. Übrigens, lässt sich mit frischem oder getrockneten Thymian ein prima Erkältungsbad zubereiten. Einfach den einen Liter zubereiteten Thymian-Tee ins heisse Badewasser giessen. Die ätherischen Öle werden mit dem Dampf des Badewassers schonend inhaliert.
Die körpereigenen Abwehrkräfte stärken!
Wie Recht hatte Grossmutter damals, als sie nervend und mahnend an Schal und Mütze erinnerte. Sie wusste sehr wohl, wie sinnvoll es ist, sich vor Husten, Schnupfen, Heiserkeit zu schützen. Heute wissen wir, dass die ausreichende Aufnahme von Vitamin-C das Immunsystem unterstützt. Darüber hinaus hat sich aus dem Reich der Heilpflanzen eine Vertreterin fest etabliert. Wer keine Allergien gegen Korbblüter hat und auch sonst keine gesundheitlichen Probleme hat, dem sei der Rote Sonnenhut anempfohlen.
Präparate aus Rotem Sonnenhut sind in Apotheken erhältlich. Dort können Sie sich auch die notwendige Beratung einholen, ob sich die Pflanzenextrakte der Echinacea für Sie eignen.
Darüber hinaus, haben Spaziergänge auch bei rauhem Herbstwetter, Saunagänge, Sport, Händewaschen, gesunde Ernährung, Humor, ausreichend Schlaf sowie die Vermeidung von Ärger und Stress ihre Wirksamkeit nicht verloren.