Der Barockgarten auf dem Frauenberg
Manch einen zieht es auf den Frauenberg, um die Fernsicht und den Ausblick auf die altehrwürdige Bischofsstadt Fulda zu geniessen. Andere heiraten in der Klosterkirche, um sich später dann im barocken Grün des Gartens der Franziskanermönche ablichten zu lassen. Seit 1623 sind sie auf dem Berg zu Hause. Aktuell leben in der klösterlichen Gemeinschaft sieben Franziskanermönche.
St. Bonifatius, der christliche Missionar der germanisch fränkischen Stammesgebiete, soll auf dem Berg verweilt und meditiert haben. Sein Aufstieg dürfte in der Zeit um 744 beschwerlicher gewesen sein als heute. Damals war die bergische Landschaft noch von dichten Wäldern bedeckt. Wahrscheinlich stieg er über mächtige Wurzeln, wo heute ein gepflasterter Steig hinauf zum Kloster führt.
„… dass die Brüder bleiben mögen, bis sich etwas Besseres findet.“
Den Aussspruch des Fürstabts vom Hochstift Fulda vor fast 400 Jahren kann man aus heutiger Sicht durchaus zweideutig werten. Augenscheinlich haben die Franziskaner nichts Besseres gefunden. Oder sie wollten einfach nicht weg von ihrem Frauenberg. Sie sind immer wieder zurückgekehrt und haben den Neuanfang gewagt. Zunächst mussten sie in den Wirren des Dreissigjährigen Krieges weichen, später veranlasste sie der Preussenkönig zum Gehen, auch die Nationalsozialisten vertrieben sie vom Berg. In den besseren Zeiten wurde das Kloster immer wieder erweitert, umgebaut und nach einem Brand neu gestaltet. Diesem Wiederaufbau verdankt unter anderem der Klostergarten seine heutige barocke Anlage.
Ohne die tatkräftige Unterstützung der Fuldaer Bevölkerung wäre der Klostergarten nicht das Schmuckstück, das wir heute bewundern können. Dabei haben die fleissigen Gärtner nicht den barocken Anspruch auf Perfektionismus. Es gibt sie die bunte leuchtende Wiese. Manches ist ganz pragmatisch angebaut. Immerhin ist die Gartenfläche zu einem nicht geringen Teil ein Nutzgarten. Ganz im Ernst: eine glattrasierte Rasenfläche wäre an diesem schönen Platz eine aufoktroyierte Langeweile. Dieses von jedem Etwas hat aus dem Klostergarten einen lohnenswerten Anziehungspunkt für die Bewohner der Stadt und ihre Besucher gemacht.
Die Heilkräuter mischen sich mit den Küchenkräutern. Manch ein Kraut dient nur zur Zier. Es ist eine handgefällige Leichtigkeit, die diesen Garten durchzieht. So manches Kräutlein will aber entdeckt sein. Der Garten ist für die Öffentlichkeit frei zugänglich. Lediglich nachts verschliessen sie das Tor.
Anreise und Internet-Adresse:
https://fulda.franziskaner.net
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