Passionsblume – die heilende Exotin
Passionsblume (Passiflora)
Eindrucksvoll sind die Blüten der Passionsblume. Ihren Namen soll sie erhalten haben, weil die Bestandteile ihrer Blüten an die Werkzeuge von Christis Leiden erinnern könnten. Unter Passion wird im Allgemeinen der Leidensweg Jesus Christus und sein Sterben am Kreuz verstanden. Die drei in der Blüte befindlichen Narben sehen aus wie Nägel. Der purpurrote Kranz ähnelt der in Kreuzigungsgeschichte erwähnten Dornenkrone. Die fünf Staubblätter könnten demnach mit viel Fantasie als die Wundmale gedeutet werden. Obwohl die Passionsblume (Passiflora) keine einheimische Pflanze ist, wird sie aber mittlerweile zu den europäischen Heilpflanzen gezählt. Am Anfang des 17. Jahrhunderts brachten die Jesuiten die ersten Pflanzenschösslinge der Passionsblume nach Europa. Begehrter noch als Kraut und Blüten, sind ihre schmackhaften aromatischen Früchte. Auf den Fensterbänken in vielen Wohnzimmern hat sie im Laufe der Jahrzehnte ihren Platz als Schmuck- und Zierpflanze gefunden.
Für heilkräftige Anwendungen wird ausschliesslich das Kraut der Passiflora incarnata verwendet. Fälschlicherweise zeigen Darstellungen häufig die Blaue Passionsblume (wie in unserem Titelbild).
Kräutertees mit Passionsblume sollen Stress und mentale Erschöpfungszustände lindern
Pharmazeutisch wertvoll sind die oberirdischen Pflanzenteile und die Blüten. Im getrockneten Zustand werden sie Tees beigemischt oder zu Extrakten verarbeitet. Als Arzneipflanze wird sie bei milden Symptomen von mentalem Stress, nervöser Unruhe und Erschöpfungszuständen angewendet. Bei den damit verbundenen Einschlafstörungen kann sie gut tagsüber als Beruhigungsmittel und nachts als Einschlafmittel verwendet werden. Die Heilwirkung der Passionsblume ist anerkannt. Die langjährigen Erfahrungen in der Anwendung haben sie als traditionelles pflanzliches Heilmittel etabliert.
Die Monografie des EMA/HMPC finden Sie hier: Monografie Passionsblume (Passiflora incarnata L., herba)
Wirkung:
beruhigend, angstlösend, krampflösend, adstringierend
Inhaltsstoffe:
ätherische Öle, Bitterstoffe, Cumarin-Derivate, Flavonoide, Glykolsylflavone, Polysaccharide,
Gegenanzeigen:
Kindern unter 12 Jahren wird die Verabreichung nicht empfohlen.
Sollten die Beschwerden über den empfohlenen Einnahmezeitraum von max. 2 Wochen anhalten, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt.