Im Garten des alten Franziskaner-Klosters
In guter Nachbarschaft mit den ehemaligen Eigentümern
Ganz und gar klösterlich geht es im Jardin du Monastère de Cimiez nicht zu. An die Stelle kontemplativer Ruhe ist urbane Lebendigkeit getreten. Das soll nicht heissen, es ginge hektisch zu in diesem Garten. Bänke und schattige Ecken laden zum Verweilen ein. Menschen auf dem Weg von oder zur Arbeit kreuzen hier ganz zufällig die Wege der Spaziergänger. Es herrscht eine freundliche friedliche Atmosphäre auf dem weitläufigen Areal zwischen dem halbrund geschnittenen Bäumen, den Zypressen, blühenden Zitrusbäumen, kurzgeschnittenem Rasen, bunten Blumenrabatten und den Rosenbeeten. Manche Betrachter mögen sich fragen: ist das ein noch Garten oder doch schon ein Park? Die Frage stellt sich nicht nur einmal. Nizza ist definitv eine Stadt der Gärten. Das Erfreuliche ist: die schönsten Gärten sind der Öffentlichkeit zugänglich.
Eine gewollte Entscheidung
Die grüne Oase auf den Hügeln von Cimiez in Sichtweite der ehrwürdigen Stadt Nizza ist der ehemalige Klostergarten des benachbarten Monastère des Franciscains. Das umzäunte Gartengelände schliesst sich unmittelbar an den frühbarocken Gebäudekomplex des Klosters an. Noch heute bilden der Jardin und das Monastère nicht nur architektonisch gesehen eine harmonische Einheit. Die Franziskaner mussten aufgrund politischer Wirren mehrmals ihr im 16. Jahrhundert gegründetes Kloster aufgeben. Damit waren die Bürger von Nizza niemals einverstanden. Sie wollten die Brüder, ihr Kloster und ihren Garten in der Stadt behalten. In der Betrachtung historischer Stadtentwicklungen fällt auf, dass unseren Vorfahren spirituelle Plätze in ihrer Lebensumgebung wichtig waren. Diese Zeugnisse beeindrucken und prägen Generationen. Anders als heute, wo nutzungsoptimierten Flächen mit geradlinigen Zufahrtswegen zu Arbeits- oder Einkaufsstätten der Vorrang gegeben wird. Daher ist es umso bemerkenswerter, dass die Stadt Nizza den Garten in ihre Obhut übernommen hat.
Raum für neue Überlegungen
Zusammen mit den terrassenförmig angelegten Gärten des Klosters Saorge ist der Jardin du Monastère de Cimiez eines der letzten Zeugnisse barocker Klosterarchitektur in der Region Côte d’Azur. Die Gartengestaltung entspricht in ihren Grundzügen weitestgehend der ursprünglichen Form. Experimentierfreudig wie die Franzosen nun einmal sind, haben sie die Blütenpracht des biologisch orientierten Gartenbaus in die Rabatten eingebracht. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Entstanden ist eine blumige Vielfalt, die von Bienen, Hummeln und anderen Insekten genossen wird, und das Auge begeistert.
Info und Anreise:
https://www.nice.fr/fr/parcs-et-jardins/le-jardin-du-monastere-de-cimiez
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