Vielfalt im Klostergarten
Ein Blickfang für die Besucher des Klosters St. Lioba in Freiburg Lioba ist die klassizistische Villa im Stadtteil Günterstal. Seit 1927 beherbergt die Wohlgemuthsche Villa das Mutterhaus des deutschen Priorats der Benediktinerinnen von Lioba. Einprägsam heben sich die ockerfarbenen Mauern der zum Kloster gehörenden Gebäude vom dunklen Waldrand des Schwarzwaldes ab. Schon von der Landstrasse imponiert der markante Gebäudekomplex mit seinen sanft am Hang auslaufenden Gartenanlagen.
Offen für Besucher und Suchende
Zwei Gärten, ein Gedanke
Der Kräuter- und der Bibel-Garten sind der ganze Stolz der Gärtnerinnen von St. Lioba. Die beiden Gärten bilden zugleich den Mittelpunkt und das Verbindungsstück zwischen den anderen Zier- und Nutz- und Obstgärten. Es scheint, als herrsche ganz viel Lust am gärtnerischen Schaffen bei den Nonnen. Entsprechend prächtig und üppig präsentieren sich die Pflanzen und Kräuter in ihren Rabatten. Die Gärten strahlen Freude aus. Es scheint, als wollen die Schwestern von St. Lioba mit ihren Gärten die Besucher auf ihr Wirken hinweisen und einladen, daran teilzuhaben.
Ein paar neue Gesichter
Der eigentliche Kräutergarten umfasst ganz konkret acht Beete in vier Quadranten, denen Pflanzen nach Indikationsgebieten zugeordnet sind. Klassischerweise sind das die Verdauungskräuter, die Nerven- und Beruhigungskräuter, Pflanzen fürs Immunsystem und den Urogenitaltrakt. Mit dem Klimawandel haben auch ein paar Exoten ihren Platz gefunden und gedeihen recht gut. Offensichtlich ist das ein gewollter Verweis auf die TCM und die indische Heilkunde. Schön, wenn alte Bekannte wie die Frauenminze und das Bergwohlverleih mit ihrer Anwesenheit aufwarten. Beim im schönsten Blau blühenden Vielblütigen Vogelknöterich wurde erst durch Nachlesen klar, dass er in China beheimatet ist. Dem Braunwurz, eine alte Heilpflanze aus der Volksmedizin, wurde wohl die langanhaltende Trockenheit zum Verhängnis.
Eine eigene Welt
Für Besucher steht die Tür des Torhauses zum Garten offen. Wenige bleiben vorher schon beim Klosterladen hängen. Ganz im klösterlichen Sinne gibt es eine Trennung zwischen der Welt draussen und innerhalb des Klosters. Es ist die Stille und der Frieden, den Orte wie diesen zu Sehnsuchtsorten von Menschen werden lassen. Sie bieten etwas Besonderes, nichts Ungewöhnliches, aber etwas Nichtalltägliches, was sich nur aufmerksamen Betrachtern eröffnet. Sinnierend zwischen Pflanzen und Blumen bummeln hat schon viele gute Gedanken auf den Weg gebracht. Wenn es nicht regnet, laden die Gärten von St. Lioba zum Verweilen und Entdecken ein. Das ganze funktioniert natürlich auch mit Regenschirm oder Kapuze.
Internet-Adresse und Anreise:
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