Menschen, die Koriander hassen.
Die Welt feiert den „I Hate Coriander Day“ am 24. Februar
Es sind die Zeichen unserer Zeit, dass wir offenbar nicht mehr in der Lage sind, unsere Gefühle differenziert zu äussern. So scheint das öffentliche Gefühlsleben nur noch zwischen emotionalen Superlativen wie Liebe oder Hass, Krieg oder Frieden zu schwingen. Abstufungen oder Zwischentöne scheinen mittlerweile unerwünscht und wurden in den Bereich unaussprechlichen Vokabulars verbannt. Diesem Schicksal konnte auch ein bekanntes orientalisches Gewürzkraut nicht entgehen. Seit dem Jahre 2013 wird dem Koriander mit kollektivem Hass in aller Öffentlichkeit begegnet. Nein, es geht nicht darum, ob Menschen Koriander mögen oder nicht. Koriander wird gehasst!
Kein Medium ist so gut geeignet, um Hass zu säen und Menschen in diesen Gefühlslagen eine Plattform zu bieten wie Facebook. Kein Wunder also, dass die Hass-Community des Korianders mittlerweile rund 282.000 Likes einsammeln konnte.
Es liegt wohl in der Natur der Dinge, dass sich Geschmäcker unterscheiden. Anders ausgedrückt, die Menschheit besteht aus Individuen mit unterschiedlichen Vorlieben und Abneigungen. Das ist im Groben das göttliche Rezept für eine bunte menschliche Vielfalt. Dieses Konzept sieht unter anderem auch vor, dass es neben Menschen, die Koriander mögen, es auch jene gibt, die Koriander nicht mögen. Vermutlich wurde uns die Vorliebe bzw. Abneigung gegen Koriander bereits mit den Genen in die Wiege gelegt. Diskutiert wird, ob eine Variation im Gen OR6A2 dafür verantwortlich ist, wenn wir das Aroma von Koriander als seifig oder als üblen Geruch wahrnehmen. Wem allerdings bereits eine genetische Variation zur Rechtfertigung von Hass ausreicht, dem ist nicht nur das Geschichtsbewusstsein sondern auch die Menschlichkeit abhanden gekommen!
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