Alles so schön bunt hier!
Diese Drogen machen das Leben schöner.
Zuerst schulden wir unseren Leserinnen und Lesern eine Begriffsklärung. Bei Drogen handelt es sich im ursprünglichen Sinne um pflanzliche, mineralische oder tierische Rohstoffe, die zur Herstellung von Heil- und Arzneimitteln, Gewürz- und Riechstoffen oder als Geschmackskorrigenz sich eignen. So jedenfalls definieren es die medizinischen und pharmazeutischen Kompendien. Vermutlich leitet sich der Begriff Droge aus dem Wortstamm ‚trocken‘ ab. Experten sind sich uneins, ob das niederländische „droog“ oder das französische „drogue“ als Wortstamm diente. Einigkeit herrscht darüber, dass es sich bei Drogen im Allgemeinen um getrocknete Pflanzenbestandteile handelt. Sie eignen sich besser zur Aufbewahrung und als Handelsware als Frische.
Was sind Schmuckdrogen?
Pflanzliche Arzneidrogen dienen in der Regel als Grundstoffe für Teezubereitungen oder für die Herstellung von Phytopharmaka, pflanzlichen Heilmitteln. In Abgrenzung zu den Arzneidrogen verfügen die Schmuckdrogen über keinen oder nur einen geringen Wirkstoffanteil. Sie sind lediglich bunt. Schmuckdrogen in Teemischungen, dienen zur optischen Verschönerung der Kräutermischung mit ihren farbigen Pflanzenbestandteilen.
Wozu werden Schmuckdrogen gebraucht?
Die getrockneten Blätter, Blüten, Wurzeln und Stengel in den Kräuterteemischungen sehen oftmals farblos, blassgrün und oftmals wenig inspirierend aus. Der Blick in die Tüte kann schon ernüchternd sein. Allerdings bereits einige wenige Farbtupfer aus farbigen Blütenblättern werten sie optisch auf. Die Schmuckdrogen werden also ihrem Namen gerecht.
Trickreiche Kräuterliebhaber peppen ihre Kräutertees mit färbenden Blüten auf. Ein kräftig roter Tee leuchtet in der Teekanne und zaubert Atmosphäre. Ein paar getrocknete Malvenblätter können da schon Farbe ins Spiel bringen. Mancher Haustee wird erst dann für die Familie interessant, wenn er schlumpfig blau aus der Kanne rinnt. Die Blüten der Kornblume können da nachhelfen.
Gourmets unter den Kräutertee-Trinkern runden ihre Teemischungen mit aromatischen Blüten ab. Getrocknete Rosenblätter haben schon manche Komposition abgerundet oder sie als Geschenk aufgewertet.
Und Kinder? Die mögen ihren Kräutertee oftmals erst, wenn garantiert die geliebten Gänseblümchen drin sind. Grosse Wirkung bei null Wirkstoffen.
Wie wirken Schmuckdrogen?
Die allbekannte Weisheit, dass das Auge mitisst, lässt sich auch aufs Trinken ausweiten. Was nicht appetitlich aussieht, wird weniger konsumiert. Damit unterscheiden sich Kräutertees nicht von anderen Lebensmitteln. Schmuckdrogen haben in der Regel keine Wirkung ausser der olfaktorischen oder der optischen Aufwertung einer Kräutermischung, bzw. die Einfärbung des jeweiligen Kräuter-Aufgusses. Was gut ausschaut, schmeckt meist auch besser. Da Schmuckdrogen in der Regel frei von Wirkstoffen sind, können von ihnen auch keinerlei Wirkungen erwartet werden.
Sind Schmuckdrogen legal?
Dem Gesetzgeber sind noch keine Regelungen im Bezug auf Schmuckdrogen eingefallen. Solange sie sauber, frei von Schadstoffen, geniessbar sind, können sie den Weg in die Tüten, Siebe und Kannen finden. Aufgelistet werden müssen die Schmuckdrogen wie jeder andere Inhaltsstoff, wenn sie als Bestandteil einer Teemischung verkauft werden sollen.
Welches sind die Besten?
Typische Schmuckdrogen sind Kornblumenblüten. Ihnen verdanken wir oftmals die bläuliche Färbung. Wenn es hingegen rot wird, dann können Rosenblätter, Hibiskusblüten, Rote Beete oder die Blüten des Klatschmohns im Spiel sein. Gelbliche Töne erzeugen die Blütenblätter von Sonnenblumen und den beliebten Ringelblumen.