Balsamkraut – eine fast vergessene Heilpflanze
Balsamkraut (Tanacetum balsamita)
Die Blüten der kleinen zarten Pflanze ähneln der Kamille. Der Unterschied zeigt sich in den Blättern, die länglich und oval sind. Sie wachsen versetzt an den dünnen verzweigenden Stengeln und sind am Rand leicht gezähnt. Frauenminze oder Marienblatt sind weitere volkstümliche Bezeichnungen für das Balsamkraut. Im Laufe der Zeit ging die Bedeutung des Balsamkrauts als Heilpflanze verloren.
Sie findet sich heute nur noch in der Literatur oder in überliefertem Wissen. Für einige Verwirrung sorgen zahlreiche Unterarten, die zum Teil durch Verwilderungen entstanden. Möglicherweise ist die Bezeichnung Balsam-Wucherblume ein Verweis darauf. Unterschiede in den botanischen Bezeichnungen wie beispielsweise Chrysanthemum balsamita syn. Balsamita major sind für Laien reichlich verwirrend. Eine zunehmende Beliebtheit verzeichnet das Balsamkraut als Zierpflanze in Gärten. Es ist eine robuste Pflanze mit wohlriechenden Blättern. Beschriebene Anwendungsgebiete in der Pflanzenmedizin sind zahlreiche Beschwerden im Bauchraum. Zudem schätzte man das Balsamkraut als Helfer gegen allerlei Frauenleiden.
Anerkennung als Heilpflanze findet das Balsamkraut weder in den Monografien der BGA/BfArM (Kommission E) noch durch die HMPC.
Beim Zerreiben der Blüten entweicht ein leicht minziger Geruch. Leicht bitter schmecken die Pflanzenteile. Manchmal wird sie als Gewürz empfohlen. Das ist aber Geschmacksache. Üblicherweise werden aus den getrockneten Blüten ein Tee zur Linderung der oben genannten Beschwerden zubereitet.
Inhaltsstoffe:
ätherische Öle, Kampfer, Thujon
Wirkung:
schmerzlindernd, verdauungsfördernd, schleimlösend