Blasentang – gesund und glitschig
Blasentang (Fucus vesiculosus)
Direkt vom Meeresboden steigen die Braunalgen auf, wenn Strömung oder Stürme Verästelungen ihres Bewuchses fortreissen. Die typischen Schwimmblasen geben dem Blasentang (Fucus vesiculosus) den nötigen Auftrieb. Geliebt wird das Strandgut von den meisten Badegästen an der Ost- und der Nordseeküste nicht. Die langsam verrottenden Haufen angespülter Algen müffeln und ziehen jede Menge unliebsame Insekten an. Lediglich mit kindlicher Phantasie verwandeln sich die angeschwemmten Blasentangbüschel in Körperschmuck – freiwillig oder unfreiwillig.
Natürliche Jodquelle
Jodmangel ist in der Regel den Küstenbewohnern fremd. Im Landesinnern sieht das schon anders aus. In vergangenen Tagen dienten getrocknete und pulverisierte Braunalgen der meeresfernen Bevölkerung zur Deckung ihres natürlichen Jodbedarfs. Heute würde man das als Nahrungsergänzungsmittel bezeichnen. Zur Entbehrlichkeit des Blasentangs als Jodlieferant haben eine wesentlich vielseitigere Ernährung und die Jodierung des Speisesalzes beigetragen.
Die Schilddrüse benötigt das Spurenelement Jod für die Produktion der lebenswichtigen Hormone T3 und T4. Beide Hormone sind beteiligt an der Regulierung des Fettstoffwechsels, des Herzschlags und Blutdrucks sowie des Gewebewachstums. Der Mangel an Jod kann zur gutartigen Vergrösserung der Schilddrüse (Struma) führen. Ein beliebtes Modeaccessior des süddeutschen Raums war in vergangenen Jahrhunderten das sogenannte Kropfband, was zur „Verschönerung“ der strumabedingten Hautwölbung am Hals diente.
Diätprodukt vom Meeresgrund
Im Jahre 1990 beschied die Kommission E des BfArM in einer Negativ-Monografie, dass die Wirksamkeit von Zubereitungen aus Balsentang bei Schilddrüsenerkrankungen, Fettsucht und Übergewicht (Adipositas), bei Arterienverkalkungen (Arteriosklerose) und Verdauungsstörungen aus damaliger Sicht nicht belegbar sei. Fünf Jahre später erteilte die europäische Arzneimittelbehörde EMA/HMPC dem Blasentang (Fucus vesiculosus thallus) die Anerkennung als traditionelles pflanzliches Arzneimittel als Zusatz zu einer kalorienreduzierten Diät zur Unterstützung der Gewichtsabnahme.
Die Monografie der EMA/HMPC können Sie unter diesem Link abrufen: Blasentang (Fucus vesiculosus thallus)
Wer seine Diät mit pulverisiertem Blasentang begleiten möchte, der kann 130 mg in einem Glas Wasser verrühren. Der Trank sollte zweimal täglich im Abstand von 2 Stunden vor den Mahlzeiten eingenommen werden. Vermutlich wird der körperliche Grundumsatz durch die zusätzliche Zufuhr von Jod erhöht, was eine gewünschte Gewichtsreduktion zur Folge haben kann. Von einer willkürlichen Erhöhung der Dosis wird in Anbetracht der zu erwartenden Nebenwirkungen allerdings abgeraten. Diese können sich in Hautunreinheiten und Akne, Herzklopfen, erhöhter Herzfrequenz, Zittern, Blutdruckveränderungen äussern.

Schwerverdauliche Kost aus Neptuns Reich
Selber sammeln lohnt nicht
Wie bei allen natürlichen Produkten ist auch der Blasentang auch nicht frei von Umwelteinflüssen und -verschmutzungen. Dank Verklappungen und Einleitungen von Industrieabfällen in die Meere sind die Algen vielfach mit Schwermetallen belastet. Daher empfiehlt es sich, bei Blasentang (Fucus vesiculosus) auf geprüfte Produkte zurückzugreifen.
Inhaltsstoffe:
Alginate, Jod, Brom, Magnesium, Polysaccharide, Polyphenole, Beta-Sitosterol, Polyphenole, Eisen, Xanthophyll, Fucoxanthin, Lutein
Wirkung:
Quelle des Spurenelements Jod,
Gegenanzeigen:
Beabsichtigen Sie die Einnahme von Blasentang-Zubereitungen, dann sollte diese nicht gleichzeitig mit jodhaltigen Arzneimitteln und Präparate sowie Arzneimitteln für die Schilddrüse eingenommen werden. Lassen Sie sich bitte von Ihrem Arzt oder Apotheker hierzu beraten!
Wird nach 10-wöchiger Einnahme keine Gewichtsreduktion erzielt, sollte ein Arzt diesbezüglich konsultiert werden.
Die Verwendung von Blasentang-Präparaten ist für Kinder und Jugendliche im Alter unter 18 Jahren nicht geeignet.