Boretsch – das siebte Kraut
Boretsch (Borago officinalis)
Was wäre die weltbekannte Frankfurter grüne Sosse ohne die sieben Kräuter: Kerbel, Kresse, Petersilie, Pimpinelle, Sauerampfer und Boretsch? Dies ist beileibe nicht eine als Küchenrezept verbriefte Tradition. Die würzige Kräutermischung ist ein gesunder Wohlgeschmack mit Lokalcolorit. Das Boretschkraut gibt mit seinem typischen Gurkenaroma der kalten Sosse einen angenehm frischen Geschmack.
Gurkenkraut und Blaustern sind weitere gebräuchliche Namen für den Boretsch.
Würzkraut mit Vergangenheit
Neben seiner Rolle als Küchenkraut war der Boretsch in der Vergangenheit oft auch als harntreibendes, schweisstreibendes, entzündungshemmendes und stimmungsaufhellendes Mittel verwendet worden. Die Pflanze enthält allerdings auch Pyrrolozidinalalkaloide. Dieser Stoff hat leberschädigende Eigenschaften. Aus diesem Grund wird die Verwendung von Boretsch als Heilmittel abgelehnt. Die Kommission E hat die Heilwirkung nicht bestätigt und warnt vor der Giftigkeit. Gegen die gelegentliche Verwendung als Küchenwürze oder der Blüten als sogenannte Schmuckdroge bestehen keine Einwände.
In der Blütezeit Mai bis August produzieren die Blüten grosse Mengen an Nektar mit einem hohen Zuckergehalt. Obwohl diese Tatsache die Pflanze für Imker als Bienenweide interessant erscheinen lässt, sind sie auch mit dem nicht unproblematischen Gehalt an Pyrrolozidinalalkaloiden konfrontiert. Das spricht nicht gegen den Boretsch als Schmuckpflanze in Bauerngärten. Auch andere Insekten erfreuen sich an ihm als Nahrungsquelle.