Ein Park für Heilpflanzen
Eindrücke aus dem Heilpflanzengarten in Celle
Eine der wohl frappierendsten Untertreibungen – und das in einem Zeitgeist, der zu Übertreibungen und Überhöhungen neigt – leistet sich die beschaulich provinzielle Stadt Celle in Niedersachsen. Am Rande der saftigen Auwiesen des Flüsschens Aller hat die Stadt Celle den Heilpflanzen eine Fläche von sage und schreibe 7000 m² gewidmet. Geschaffen wurde, was die Celler eine Heilpflanzengarten nennen, tatsächlich aber ein Park ist, zur Jahrtausendwende.
Ganz klassisch ist der zentrale Punkt des Gartens ein in Backstein gesetzter Pavillon, welcher der Anlage unprätentiös seine unverwechselbare regionale Prägung gibt. Gartenarchitektonisch fällt auf, dass alles auf formalistischer Anleihen bekannter Anlagen basiert, ohne diese zu wiederholen oder zu überhöhen. Da ist der Wasserkanal – eine Sichtachse – , der so wohltuend eine elegante Atmosphäre zwischen den thematischen Beeten schafft. Bequeme Wege laden zum Spazieren und Wandeln ein, wobei dem Betrachter sich abwechslungsreiche Perspektiven bieten. Die Bänke sind an lauschigen Plätzen so platziert, dass trotz aller Zurückgezogenheit beim Ausruhen und Träumen das Geschehen im Garten präsent bleibt.
Alle Pflanzen sind ausgeschildert mit den deutschen und den lateinischen Namen. Die Anwendungsgebiete wurden nicht erwähnt. Das ist vielleicht der Sinn des Gartens: er bleibt ein Ort voller Entdeckungen. Manches davon muss sich dann der Besucher selbst erschliessen. So sind auch die Beete nicht alle in einer Achse drapiert. Abwechslungsreich finden sich hangaufwärts weitere Beete mit interessanten Pflanzen und Kräutern. Die altbekannten und einige Raritäten sind zum Teil im Halbschatten alter grosser Bäume gepflanzt.
Anfahrt und Internet-Adresse:
https://www.celle-heilpflanzengarten.de
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