Die fünf klassischen Erkältungskräuter
Husten, Schnupfen, Heiserkeit sind leider die typischen Begleiter in der kalten Jahreszeit. Irgendwann erwischt es jeden trotz Schal, Mütze und dicker Socken. Nicht jede Erkältung mündet in einer Bronchitis oder Lungenentzündung, die unbedingt einer ärtzlichen Behandlung bedürfen. Eine Vielzahl von Symptomen lässt sich hervorragend mit pflanzlichen Mitteln bekämpfen und eindämmen. Nicht jedes Mal ist der Gang zur Apotheke notwendig. Wer will schon mit Kanonen auf Spatzen schiessen?! Folgende fünf Kräuter solltet Ihr im Küchenschrank vorrätig haben:
Ein leckerer Tee für die Brust:
Linden-Blüten
Wer im Sommer nicht die kleinen Blüten mit Propeller gesammelt hat, sollte jetzt schnleunigst sich einen kleinen Vorrat Lindenblüten zulegen. Während die Wissenschaftler grübeln, wie es den getrockneten Lindenblüten gelingt, die Flimmerhärchen in den Bronchien zu aktivieren, sind sie sich mittlerweile einig geworden, dass es offensichtlich das Zusammenspiel der pflanzlichen Inhaltsstoffe ist, was das Abhusten des Schleims erleichtert. Das Wissen hatten bereits Generationen vor uns. So verwundert es nicht, wenn Oma noch heute auf ihrem Lindenblütentee schwört – nicht nur wegen des guten Geschmacks. Übrigens, hat Wiesenwohl für Euch drei im Handel erhältliche Lindenblütentees getestet.
Für eine Schwitzkur, die Spaß macht:
Holunder-Blüten
Hydroxphenylkarbonsäuren und Phytosterine werden u.a. für die heilende Wirkung von Holunderblüten verantwortlich gemacht. Ganz so kompliziert ist es dann doch nicht bei einer einfachen Erkältung. Ein heißes Bad mit Holunderblüten bringt den Körper zum Schwitzen. Dazu eine durfende Tasse Holunderblütentee erhöht die Kerntemperatur des Körpers und hilft bei der notwendigen Flüssigkeitszufuhr. Eine ganz natürliche Schutzfunktion des Organismus – das Fieber – wird bei einer Schwitzkur vorweggenommen. Die hohen Temperaturen schwächen die Erreger. Das Verweilen im heißen Badewasser sollte nur so lange dauern, bis das Schwitzen einsetzt. Anschliessend sollte das Schwitzen gut zugedeckt für mindestens eine halbe Stunde im Bett fortgesetzt werden. Da eine Schwitzkur für den Kreislauf ziehmlich anstrengend ist, benötigt der Körper Ruhe und Schlaf. Für Menschen mit Venenerkrankungen sind Schwitzkuren nicht geeignet. Einen Holunderblütentee können sie dennoch geniessen.
Vertreibt den Husten mit Wohlgemschmack:
Thymian
Das gute Küchenkraut, das vielen herzhaften Speisen seinen unnachahmlichen Geschmack verleiht, besitzt tatsächlich heilende Kräfte. Die bronchospasmolytische Wirkung ist nachweisbar. Es muss nicht gleich zu Hustenkrämpfen kommen, aber alleine der Hustenreiz nervt. Hierbei kann Thymiankraut die Hilfe sein. Frisch oder getrocknet lässt es sich einfach als Tee zubereiten, der zu jeder Zeit heiß oder kalt getrunken werden kann. Ein angenehmer Nebeneffekt ist, dass die beim Trinken aufgenommenen Aromen über die Haut ausgeatmet werden und ihr einen angenehmen Duft verleiht.
Ein Rezept für einen guten Hustensaft auf Thymianbasis gibt es bei krautundwurzel.com. Der Geruch des Saftes erinnert an Kindheitstage. Das waren die Zeiten, als Hustensäfte noch auf Efeu- und Thymianbasis hergestellt wurden. Ob man das mag oder nicht, bleibt dahin gestellt. Auf jeden Fall, weiss man, was in der Flasche ist: Thymian. Alkohol, Zucker und Wasser. Das sind alles ganz natürliche Ingredienzien.
Ein aromatischer Hustenlöser:
Anis
Wichtig ist beim Besuch von Weihnachtsmärkten, darauf zu achten, dass der Glühwein stets auch mit Anis gewürzt wurde. Hierbei steht die würzende Komponente beim Genuß nicht im Mittelpunkt. Sondern Anis ist ein mildes, angenehm schmeckendes und vor allem beruhigend wirkendes Hustenmittel. Tatsächlich ist die Verwendung von Anisfrüchten als Expektorianz bei Katarrhen der Atemwege anerkannt. Nicht immer ist für die Einnahme von Anisfrüchten die Zubereitung alkoholischer Heissgetränke notwendig. Das lässt sich auch einfach mit heissem Wasser und der Beimengung anderer Gewürze oder sogar schwarzen Tees erreichen. Für die langen Winterabende kann ich die Zubereitung von heissem Apfelsaft mit Anisfrüchten, ein wenig Zimt und Nelken nur empfehlen. Das hebt die Stimmung, wärmt und kann bei erkältungsbedingtem Unwohlsein helfen.
Der Helfer vom Wegesrand:
Spitzwegerich
Bis in den Herbst war er auf den Wiesen als Frischware verfügbar. Nun ist er nur noch in Apotheken und Reformhäusern getrocknet zu erwerben – der Spitzwegerich. Pfarrer Kneipp lästerte schon zu seinen Zeiten: wer im Sommer sich nicht bücken will, zahlt im Winter. Zugegebnermassen ist das frei zitiert. Aber schon zu seiner Zeit wurde der Spitzwegerich als pflanzliches Heilmittel unterbewertet. Dabei ist seine Wirkung vielseitig und gerade deshalb ein ideales Heilkraut bei Erkältungen. Die Inhaltsstoffe wirken nicht nur antibakteriell sondern auch immunstimulierend und entzündungshemmend. Bevor die Erkältung schlimmer wird, könnte eine Kanne mit Tee mit Spitzwegerichkraut Euch Linderung verschaffen. Generell sollte bei Erkältungssymptomen ausreichend getrunken werden. Das unterstützt die Schleimhäute und auch die körpereigene Abwehr. Vielleicht entdeckt Ihr unter den fünf Klassikern einen Favoriten, der Euch durch die kalte Jahreszeit begleitet.