Hagebutten – Sammlerfleiss zahlt sich aus!
Hagebuttensammeln bleibt nicht ohne Wirkung!
Als Kinder war es ein grosser Spaß die reifen Hagebuttenfrüchte zu pflücken und sie frisch zerrieben anderen sie unter die Kleidung zu mogeln. Es ist das perfekte Juckpulver. Die Wirkung strapazierte Freundschaften und sorgte für die schadenfrohe Belustigung der Unbeteiligten.
Bereits ein Herbstspaziergang zum Sammeln aktiviert das Immunsystem.
Frische Luft beim Sammeln und Pflücken, die Bewegung, Stressabbau durch Ablenkung und sogar die Klimareize sind ein hervorragendes Programm zur Vorbeugung von Erkältungskrankheiten!
Selbst als Erwachsener können die kleinen harten roten Früchte Freude und Frohsinn bereiten. Werden sie jetzt gepflückt, getrocknet und gut aufbewahrt, sind sie die ideale Ergänzung der Hausapotheke für die kommenden nassen und kalten Tage. Frisch aufgebrühter Hagebuttentee ist ein vorzügliches Mittel bei allen Symptomen von Erkältung und grippalen Infekten, das zum Wohlergehen beiträgt.
Es sind nicht nur die Vitamine
Gerühmt wird die Hagebutte wegen ihres Vitamin-C-Gehaltes, der auch beim Trocknungsprozess erhalten bleibt. Experten zweifeln allerdings an, ob die Menge an Vitamin C für eine therapeutische Wirkung ausreicht. Die entscheidende Wirksamkeit scheint eher von den enthaltenen Flavonoiden und Pektinen auszugehen. Wer schon einmal Hagebuttenwein selbst hergestellt hat, weiß dass die Schleimstoffe in der angesetzten Flüssigkeit sehr lange aktiv bleiben und die Klärung des Weines behindern. Dieser bei der Fruchtweinherstellung ungünstige Effekt ist aber der Trumpf beim Hagebuttentee. Beim Teegenuss kommen diese Inhaltsstoffe mit den Schleimhäuten in Mund und Rachen in Berührung. Sie bewirken auf diesem Wege eine gleichmäßige Befeuchtung der strapazierten Schleimhäute und sorgen so dem Austrocknen vor. Im Laufe einer Erkältung ist das ein äusserst wohltuender Effekt. Trockene Raumluft und strapazierte Schleimhäute sind häufig Ursachen für Infekte der oberen Luftwege. Umso wichtiger ist während der kalten Jahreszeit, ausreichendes Trinken. Das erhält die Funktion der Schleimhäute und der Flimmerhärchen – der köpereigenen Immunabwehr in den Luft- und Atemwegen.
Hagebutten enthalten zudem Antioxidantien, Mineralstoffe und Gerbsäuren. Gerade an diesem Beispiel zeigt sich, wie bei allen natürlichen Heilmitteln: das Zusammenspiel der Wirkstoffe und nicht die einzelne Substanz erzeugt den Nutzen.
Trockenfrüchte für den langen Winter
Die gesammelten Früchte werden zuerst von den Stielen befreit, gewaschen und mit einem Messer aufgespalten. Zerteilt kann das Fruchtfleisch der Hagebutten auch gut von Innen trocknen. Die Früchte müssen nicht von den Kernen getrennt werden. Sie können bei den zerteilten Fruchtstückchen verbleiben und gemeinsam auf einer saugfähigen Unterlage zum Trocknen locker ausgelegt werden. Das Trocknen kann mit Hilfe es Backofens, Dörrgerätes oder ganz einfach an der frischen Luft erfolgen. Beim Lufttrocknen imuss auf einen trockenen und luftigen Ort zum Ausbreiten des Trockengutes geachtet werden. Sind die Fruchtstücke krümelig trocken, können sie in verschraubbaren Gläsern im Küchenschrank griffbereit gelagert werden.
So gelingt leckerer Hagebuttentee
- 4-5 Teelöffel getrocknete Hagebutten
- 1 Liter Wasser
Am Besten schmeckt der Hagebuttentee, wenn die getrockneten Früchte 2-3 Stunden vor dem Kochen eingeweicht werden und das Wasser mit den gehäckselten Früchten kurz aufgekocht wird.
Anschliessend lassen sich die Kerne und Fruchtschalen mit einem Sieb gut trennen. Der Tee schmeckt fruchtig als Heissgetränk im Winter oder als Erfrischung während der heissen Tage.
Übrigens haben Pektine generell einen förderlichen Einfluß auf die Magen- und Darmschleimhaut. Beim Kochen von Hagebuttenmarmelade zeigt sich sehr schnell der hohe Gehalt an Pektinen durch relativ schnelles Gelieren der Fruchtmasse. Probieren Sie es einfach einmal aus!