Holunder – der Strauch der Germanen und Kelten
Holunder (Sambucus nigra)
Um den Holunderstrauch ranken sich zahlreiche Mythen und Geschichten meist mit lokalem historischen Bezug. Er wächst an Waldrändern und in Hecken. Hypokrates nannte ihn einen Medizinschrank. Wir schätzen den Holunder oder auch Hollerbusch als einen allumfassenden Lieferanten für die Küche und auch die Kräuterapotheke. Die duftenden weissen Blüten und die schwarzen aromatischen Früchte des Holunder sind Grundlage für eine Vielzahl von Leckereien für die Küche. Die Blüten des Holunder finden in der Pflanzenheilkunde ihre Verwendung in der Zubereitung als Tee.
Auf dem Grund von Haus und Hof sollte stets ein Holunderstrauch wachsen.

Holunderblütentee bei ersten Erkältungszeichen
Holunderblüten sind als traditionelles pflanzliches Arzneimittel zur Linderung früher Symptome einer Erkältung anerkannt. Die Blüten werden idealerweise bei warmen trockenem Wetter gesammelt, von den Stielen getrennt, schnell und ganz vorsichtig getrocknet. Die Sorgfalt zahlt sich aus. Bei Erkältungen können die Holunderblüten als Kräutertee aufgegossen oder als ein Badezusatz verwendet werden. In aller erster Linie fördern ihre Inhaltsstoffe das Schwitzen und wirken wohltuend auf die Atemwege. Dabei können die frischen als auch die getrockneten Blüten verwendet werden. Anerkannt sind die Holunderblüten als pflanzliches Arzneimittel wegen ihrer langzeitig bewährten Anwendung und den sicheren Erfahrungen im Umgang.
Die Monografie des Holunder der EMA/HMPC finden Sie hier: Monografie Holunder (Sambucus nigra L., flos)
Frau Holle & Co.
Jeder Holunderbusch soll angeblich Frau Holle geweiht sein. Fast jedes Kind kennt die Märchen der Gebrüder Grimm. „Frau Holle schüttelt die Betten aus …“ Daunen aus der Bettwäsche der fleissigen alten Dame schweben als Schneeflocken auf die Erde. Das Märchen zeichnet das Bild einer gütigen alten Frau. Im heidnisch germanischen Götterbild ist ihre Rolle ambivalent. Die Facetten ihrer Rolle reichen von der Hüterin der Erde bis hin zur kinderraubenden Göttin.
Unweit von Wien im niederösterreichischen Stockerau wird der Holunder aus einem ganz anderen Grund verehrt. Vor rund 1000 Jahren knüpften die Bürger des Städtchens einen Heiligen namens Koloman an einem Holunderstrauch auf. Irrtümlich hielten sie ihn für einen Spion. Jahre später bemerkten sie ihren Irrtum und mussten den Leichnam an das einflussreichere Melk abgeben.
Die weissen Holunderblüten sind ein begehrtes Sammelgut im Frühling.

Inhaltsstoffe:
Flavonoide: Rutin, Isoquercitin, Phenolcarbonsäuren, Schleimstoffe, Gerbstoffe, Sambunigirin, Triterpensäuren
Wirkung:
anregend, entzündungshemmend, schleimlösend, blutreinigend
Gegenanzeigen:
Für Kinder im Alter unter 12 Jahren wird die Anwendung nicht empfohlen.
Die Verwendung sollte 1 Woche nicht überschreiten.
Suchen Sie bitte einen Arzt auf wenn:
keine Verbesserung innerhalb der Dauer der Verwendung eintritt, bei Auftreten von Kurzatmigkeit, Fieber, eitrigem Auswurf.