Wirkungsstätte des seligen Jakob Kern und des Kräuterpfarres Weidinger
Hoch oben im Norden Österreichs nahe der tschechischen Grenze liegt das Prämonstratenserstift Geras, das immer wieder in aller Munde ist. Zwei Chorherren, mit sehr bewegten Biografien, jedoch völlig verschiedenen Persönlichkeiten verdankt das Stift seinen Nimbus und seine Anziehungskraft. Seit immerhin mehr als 850 Jahren unterhalten die Prämonstratenser Chorherren an diesem Ort ein Kloster, welches das Zentrum der Gemeinde bildet. Obwohl Geras im Griechischen mit Greisenalter übersetzt werden kann, gibt es für den Ortsnamen tatsächlich keinen Bezug zum griechischen Sprachgebrauch der rund 400 Familien zählenden Stadtgemeinde im Waldviertel. Der barocke Stiftskomplex in seiner heutigen Gestalt, mit seinen Fischteichen und dem bekannten Kräutergarten ist Anziehungspunkt für Wallfahrer, Fasteninteressierte und Heilkräuterfans.
Man
Ein gastlicher Ort
Ruhe- und Erholungsuchende kommen in Geras auf ihre Kosten. Wander- und Spazierwege kreuzen den Ort. Dörfliche Stille liegt über dem Land. Teiche und Wälder laden zu Ausflügen ein. Die Abwesenheit städtischen Gedränges und des Diktats hektischer Aufmerksamkeit überlassen dem Sonnenlauf die Taktung des Tages. Wer sich darauf einlassen will, kann spirituell seinen Tagesablauf am Chorgebet der Mönche ausrichten und in die Klänge der Choräle eintauchen.



Das Gästehaus des Stiftes bietet gemütliche, zweckmässig und geschmackvoll eingerichtete Zimmer zum Ausruhen, Schlafen, sich zurückziehen. Zur Besinnung kommen ist in der ruhigen und freundlichen Atmosphäre des Hauses wirklich möglich. Viele kommen ins Stift Geras für eine Fastenkur oder neudeutsch ausgedrückt: zu einem Retreat.




Herr Weidinger wo sind sie?
Während auf den Feldern und Wiesen ringsum die Gräser, Blumen und Pflanzen blühen und grünen, scheint das kleine Gärtlein gegenüber des Stiftes nur flüchtig mit Floras Hand gestreift zu sein. Der Kräutergarten hat mit geschätzten einem Hektar Fläche eine recht beachtliche Grösse. Hinter dem rostigen schmiedeeisernen Tor sollen immerhin sollen cirka 100 verschiedene Pflanzen in dem Kräutergarten wurzeln. Vielleicht war es wirklich noch zu zeitig im Jahr und der Frühling hatte noch nicht seine Kraft entfaltet. Die Klassiker standen tropfnass vom letzten Regenguss besudelt, während die Minze sich ihrer Vielfalt brüstete. Im kleinen Teich ist dem magenstärkenden Calmus ein besonders schöner Platz zugewiesen. Vielleicht finden sich die Pflänzlinge selbst nicht mehr zurecht in einem Garten, wo die Schilder zu Beschriftung nicht zu den Pflanzen passen und durcheinander geraten zu scheinen? Unweigerlich kommen mir die Worte des Walahfrid Strabo in den Sinn: „Denn wie auch immer dein Landbesitz geartet ist, …, nie weigert er sich, die Früchte einheimischer Pflanzen zu tragen, wenn nur deine Sorgfalt nicht in lähmende Trägheit ermattet …“
Dem guten alten Kräuterpfarrer Weidinger wird an diesem Ort gehuldigt. Er verhalf den heilenden Kräften der Kräuter und Pflanzen zu einer ungebrochenen Popularität. Viele pilgern zu seinem Grab auf dem Stiftsfriedhof. Die Kräuterlein scheinen traurig, ob seiner Abwesenheit. Selbst die Ausstellung im Stiftsmuseum vermisst eine kurative Hand. Nur auf den Tüten und Verpackungen der vielgepriesenen Teemischungen und -elixiere prangt das lachende Porträt seines Nachfolgers.



Gut zu erreichen ist Stift Geras mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Fahrt von Wien in modernen Zügen der ÖBB bietet eine stressfreie Reise und Zeit durch die abwechslungsreiche Landschaft des Wein- und Waldviertels.
Anfahrt und Internet-Adresse:
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