Kräuterkorb im Monat November
Würz- und Verdauungskräuter
Über den Inhalt des Kräutersammelkorbes für den November schnattern die Gänse. Alles andere als beruhigend wirkt auf sie die Anwesenheit des Beifusskrautes. Es kann jetzt noch schnell geerntet und getrocknet werden, bevor es als wohltuendes Würzkraut dem Gänsebraten unter die Haut geht. Dem Beifuss wird eine galletreibende Wirkung nachgesagt. Das dürfte seine Verwendung als verdauungsförderndes Kraut begründen. Dann heisst es nur noch Brust oder Keule. Übrigens passt Beifusskraut auch zum Schweinebraten.
Ans Räucherwerk denken
Eigentlich ist es im kalten nassen November zu spät für das Sammeln von Kräutern. An guten Standorten lässt sich noch Beifusskraut pflücken. Viel braucht es nicht für die Zubereitung von Saucen und Braten. Zur Verwendung als Räucherwerk muss er allerdings gut abgetrocknet sein. Wer in den Raunächten räuchern will, sollte sich jetzt auf den Weg machen. Es sind nur noch wenige Wochen bis dahin.
Beifuss
(Artemisia vulgaris)
Als Heilkraut ist er offiziell nicht anerkannt, aber zum Würzen und Räuchern ist es das ideale Kraut. Und das schon seit Generationen.
Anregend würzen
Vielleicht ist die frische Reserve im Garten noch nicht aufgebraucht. Oder sie steht bereits auf der warmen Küchenbank. Frisches Rosmarin ist im klaren Vorteil gegenüber den getrockneten Blättern und Ästen. Es ist eines der Gewürze, die auch noch während der kalten Jahreszeit frisch zur Verfügung stehen kann. Der herbe Geschmack regt den Appetit und die Verdauung an. Zugleich bescheren seine ätherischen Öle einen wunderbar anregenden Effekt, beim Essen oder bei der Verwendung als Badezusatz.
Rosmarin
(Rosmarinus officinalis)
Ein klassischer Krampflöser bei Beschwerden im Magen- und Darmbereich ist der Rosmarin. Er wirkt zugleich tonisierend fürs Kreislaufsystem.
Es ist Erntezeit
Ende Oktober bis Anfang November werden die Wurzeln des Meerrettichs ausgegraben. Die knorrigen Wurzeln lassen wenig davon erahnen, welch grandiose Leistung sie vollbringen können bei der Förderung der Verdauung und der Abwehr von Keimen. Dem gegenüber steht eine mühevolle Zubereitung mit zahlreichen Tränen, wenn die Augen nicht ausreichend geschützt werden. Was die Augen reizt, später mit intensiver Schärfe die Zunge und letztendlich den Darm, ist das Senföl der Wurzeln. Die medizinische Wissenschaft interessiert sich zunehmend für den Meerrettich. Nicht nur weil er gut schmeckt, sondern möglicherweise gewisse Antibiotika ersetzen könnte.
Meerrettich
(Armoracia rusticana)
Die Schärfe des Meerrettichs treibt die Verdauungssäfte an und macht Fettes bekömmlicher. Gleichzeitig räumt das scharfe Senföl ganz natürlich mit Erregern auf.