Kräutersammelkorb im Wonnemonat Mai
Schnell einmal über die Wiese
Im Vorbeigehen beim Abendspaziergang oder während der morgendlichen Runde beim Gassigehen bieten sich drei Kräuter für den Salat und die Hausapotheke zum Pflücken an. Am Löwenzahn kommt keiner vorbei. Überall auf den Wiesen grüsst er mit seinen knallgelben Blüten. Für die Blätter des Spitzwegerichs ist allerdings schon mehr Aufmerksamkeit gefordert. Die Pflanzenstöcke haben sich in Wiesen gut eingebettet und wollen gefunden werden. Wer Mühe hat, den Spitzwegerich zu finden kann alternativ sich auch der Blätter des Breitwegerichs bedienen. Der Gundermann ist einer der verwunderlichsten Frühblüher. Entweder er schwemmt mit seinen kleinen blauen Blüten eine üppige Blütenpracht, oder er lässt sich in halbschattigen Lagen suchen.
Löwenzahn
Taraxacum officinale
stoffwechselanregend, harntreibend, gallenflussanregend
Stoffwechsler mit gelben Blüten
Die frischgepflückten Blätter des Löwenzahns haben einen würzig bitteren Geschmack. Sie eignen sich zur Verwendung im Frühjahrssalat. Die anregende Wirkung auf den Stoffwechsel lässt nicht lange auf sich warten. Schon bald nach dem Genuss kommt es zu vermehrten Harndrang. Das ist gut, denn Funktion der Nieren wird angekurbelt und schädliche Stoffe aus dem Urogenitaltrakt herausgeschwemmt. Die Blätter können auch als Tee aufgekocht werden.
Spitzwegerich
Plantago lanceolata
kühlend, hustenlindernd, harntreibend
Kann was, mitnehmen!
Vermisst wird der Spitzwegerich erst, wenn der Husten richtig quält. Damit es nicht soweit kommt, empfahl schon der Kräuterpfarrer Kneipp stets rechtzeitig die Vorräte für die Hausapotheke aufzufüllen. Wer immer ein paar Blättchen sammelt, sie zu Hause zum Trocknen auf eine Schur fädelt, hat den bewährten pflanzlichen Helfer im Falle einer Erkältung griffbereit. Angeblich soll er sogar Rauchern beim Abgewöhnen helfen! Wer das schon immer einmal vorhatte: einfach einmal ausprobieren!
Gundermann
Glechoma hederacea
schleimlösend, stoffwechselanregend, tonisch
Wo die Geister sich scheiden
Beim Gundermann oder der Gundelrebe streiten sich die Geister. Das ist nicht der Grund, weshalb er den Ruf einer „magischen Pflanze“ hat. Einer alten Überlieferung nach soll in der Pflanze ein guter Geist leben, der böse Zauber abhält. In Rezepten für die Frühlingsküche taucht der Gundermann immer wieder als Zutat auf. Das Kraut hat einen eigenwilligen Geschmack. Es ist nicht jedermanns Sache. Die kleinen Blüten jedoch in einen Frühlingsstrauss eingebunden erheitern die Sinne. Wer dennoch keine Verwendung für ihn hat, der sollte die kleinen zarten Blüten einmal aufmerksam betrachten. Aufmerksames Schauen hat eine ähnliche Wirkung wie Meditieren.