Kräutersammeln im Juli
Im Kräuterkorb des Monats Juli haben sich diesmal drei Klassiker und ein Aussenseiter versammelt. Der Aussenseiter ist das Klettlabkraut. Es ist die kleine Schwester des Echten Labkrautes (Galium verum). In der Volksmedizin wird sie für Hautleiden verwendet. Gesicherte Erkenntnisse bezüglich ihrer Heilwirkung gibt es aktuell nicht. Dennoch sollte jeder einmal den Duft dieses zierlichen Krautes probieren. Ein wunderbar honigsüsses Aroma verströmen sie an ihren Standorten, den Sommerwiesen und -weiden.
Klettenlabkraut
Honigsüsses Aroma der Blüten lockt Insekten und neugierige Nasen.
Der Klassiker des Hochsommers ist das Johanniskraut. Zur Jahresmitte bei trockenem und sonnigen Wetter entfaltet es seine grell leuchtenden gelben Blütensterne. Im Volksmund wird es öfters auch als Sonnenfänger bezeichnet. Dass das Kraut durch dunkle Tage helfen kann, ist erwiesen. Im übertragenen Sinne können die Tage auch durch Stimmungseintrübungen dunkel werden. Dagegen ist offenbar ein Kraut gewachsen. Es nennt sich Johanniskraut. Allerdings ist die Anwendung nicht für jedermann oder jederfrau zu empfehlen.
Johanniskraut
Ein natürlicher Stimmungsaufheller.
Zweiter Klassiker sind die Malven. Ihre Blüten sind in Tees die Schleimlöser par Excellence. Bei Reizhusten und Kratzen im Rachen sind sie die perfekte Erste Hilfe ganz auf natürlicher Basis. Unverzüglich nach dem Sammeln sollten die Blüten zum Trocknen auf einer saugfähigen Unterlage ausgelegt werden. Erst nachdem die Blüten komplett durchgetrocknet sind, können sie in fest verschliessbaren Gläsern aufbewahrt werden. Feuchtigkeit lässt sonst das wertvolle Sammelgut verderben.
Malven
Hustenlöser und Rachenbesänftiger
Beim dritten im Bunde gilt es Achtsamkeit zu bewahren. Es ist der Schachtelhalm vom Ackerrand, der im Sammelkorb landen sollte. Alles, was auf sumpfigen Untergründen wächst, lassen sie einfach stehen! Der Sumpf-Schachtelhalm ist zwar botanisch interessant. Als Heilkraut eignet dieser sich allerdings nicht. Sumpf-Schachtelhalme haben meist dunklere fast schon braunere Blätter. Es ist der hohe Gehalt an Kieselsäure, der für die Bezeichnung Zinnkraut ursächlich ist. Metallgegenstände lassen sich damit gut putzen. Als harntreibendes Mittel wirken seine Blätter ausschwemmend.
Acker-Schachtelhalm
Heilkraut mit zuverlässiger Wirkung: landläufig auch Zinnkraut genannt.
Viel Spass auf den Wiesen und Weiden. Vergessen Sie nicht den Sonnenhut, die Schere und ein luftdurchlässiges Sammelbehältnis. Manchmal darf es auch die gute alte Jutetüte sein!