Kräutersammeln im September
Die Kräutersammelvorschläge für den Monat September geben schon eine Vorahnung auf den nahenden Herbst. Oder wie Kräuterpfarrer Kneipp treffend sagte: „Die Natur ist die beste Apotheke.“ Man sollte sie nur rechtzeitig auffüllen. In diesem Jahr ist das nicht ganz einfach. Wegen der grossen Trockenheit haben sich in manchen Regionen die Pflanzen schon für den Herbst entschieden. Sie sind zum Teil entweder schon abgeblüht, vertrocknet oder haben eine Form der Notreife angenommen. Wie sich die Wetterphänomene weiterentwickeln, wissen wir alle nicht. Gut, wenn wir genügend Vorrat an den guten Sachen haben, die uns gut durch den Winter bringen.
„Wegen ihres herb-kräftigen Geschmacks dienten die Brombeerblätter oft als Ersatz für Schwarzen Tee.“
Volksweisheit
Dornige Angelegenheiten
Brombeerblätter sind leicht zum Sammeln. Vorsicht ist geboten vor den Dornen des Strauches, die sich auch an den Stielen der Blätter finden. Fast jeder gute Haustee hat in seiner Rezeptur Brombeerblätter. Wer es mag, kann auch lediglich die getrockneten Blätter überbrühen und als Kräutertee geniessen. Mit der Zumischung anderer geschmackvoller Kräuter lassen sich auch ganz individuelle Kräutertee-Mischungen erstellen. Ganz einfach ausprobieren!
„Minzentee, jeden Morgen und jeden Abend eine Tasse, befördert die Verdauung und macht das Aussehen gesund und frisch.“
Kräuterpfarrer Kneipp
Die mit dem Frischekick
Die Pfefferminze ist der Klassiker unter den Teekräutern. Der frische Geschmack ist beliebt. Wer Minze im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse hat, sollte spätestens jetzt immer ein paar Blättchen pflücken und trocknen. So entsteht dann peu à peu ein guter Vorrat für die kalten Tage. Auf das richtige Durchtrocknen sollte dabei geachtet werden, sonst wird der Geschmack über die Zeit muffig. Knistern die Blättchen beim Zerreiben durch die Finger sind sie richtig trocken.
„Die (Holunder-) Beere wurde von den Alten hochgeschätzt als Blutreinigungsmittel.“
Kräuterpfarrer Kneipp
Beeren zum Aufbinden
Ein Schatz des Herbstes sind die Früchte des Holunderstrauches. Glücklich kann sich schätzen, wer Büsche hat, die in Ufernähe wachsen. Nur sie konnten in diesem Sommer ausreichend Flüssigkeit aufnehmen. Alle anderen Sträucher haben unter der langen Trockenheit der Sommertage gelitten. Das Ergebnis sind besonders kleine und zum Teil schon eingetrocknete Früchte. Nur aus den saftigen Beeren lassen sich die guten Gelees und Säfte herstellen.
„Die Germanen sahen im Hopfen ein Symbol für Fruchtbarkeit.“
Sigrid Hirsch
Rankende Würze
Endlich wird dieses Jahr wieder der ‚Hopfensaft‘ auf dem Oktoberfest rinnen. Stets werden die Zapfen der scheinbar endlosen Ranken mit dem Würzen des Bieres in Verbindung gebracht. Dabei ist der Hopfen eines der vorzüglichsten Schlafmittel. Ein Hopfentee ist ganz einfach zuzubereiten. Die Hopfenzapfen aus landwirtschaftlichen Anbau sind in Apotheken erhältlich. Wer sie selber sammeln möchte, sollte dann auf eine sorgfältige Trocknung achten. Übrigens, in Massen genossen ist der Hopfen frei von Nebenwirkungen, was nicht für das Bier gilt. Wem der Hopfentee allerdings zu bitter ist, der kann ihn auch süssen. Mit einem Löffel Honig ist er auf jeden Fall lecker.