Ringelblumen können das!
Ringelblumen sind die wahren Wundheiler unter den Pflanzen. Ihre Grünkraft – die stärkste und wirkungsvollste Kraft unter den Heilkräften – pries Hildegard von Bingen. Bereits sie wies in ihrer Physica dem „Buch der einfachen Medizin“ auf das breite Wirkungsspektrum der Ringelblume hin. Ihre Empfehlungen für die Verwendung der schönen Gartenpflanze zielten speziell auf Probleme und Erkrankungen der Haut. Selbst die kosmetische Industrie hat das Potenzial lindernder Wirkung bei Hautirritationen der Blüten erkannt.
Die Anwendungs- und Darreichungsformen der Ringelblume sind vielfältig. Frisch als Wickel, aufgekocht oder als Tinktur, in der Zubereitung als Tee, Salbe, Creme oder als Tinktur angewendet – ganz individuell lassen sich die orangefarbenen Blüten verwenden.
Die Ernte ihrer goldgelben Blütenköpfe lohnt sich bei voller Blüte.
Die entzündungshemmenden und wundheilungsfördernden Inhaltsstoffe lassen sich ganz einfach durch Trocknung konservieren. Dazu werden nur die Blütenköpfchen geernetet und an einem warmen, trockenen Ort luftig auf einer saugfähigen Unterlage ausgelegt. Damit das Trockengut nicht stockt empfiehlt sich regelmässiges Durchmischen und Wenden des Trockengutes. Das vollständig durchgetrocknete Gut wird am Besten in luftdicht schliessenden Dosen oder Gläsern aufbewahrt. Wer auf einen frischen Vorrat Wert legt, kann die Blüten auch im Tiefkühler einfrieren.
Mach einen Tee draus!
Ringelblumentee lässt sich ganz leicht aus 2-3 Teelöffeln getrockneter oder frischer Blüten durch Aufgiessen von 1/4 Liter kochendem Wassers herstellen. Er hilft bei leichten Reizungen des Rachenraumes bei Erkältungen. Selbst leichte Entzündungen und wunde Stellen im Mund- und Rachenraum lassen sich durch Gurgeln und Trinken des Tees gut behandeln. Zum Spülen ausserlicher Wunden und Entzündungen lässt sich Ringelblumentee gut verwenden. Damit lassen sich leichte Verletzungen und kleinere entzündliche Stellen reinigen. Somit lässt sich die Wundheilung unter Umständen beschleunigen.
Die Kombination der Inhaltsstoffe aus Triterpenglykosiden, Karotinoiden, äterischem Öl und Bitterstoffen wirken entzündungshemmend und wundverschliessend. Diese Wirkung macht die Ringelblume für die Verwendung bei Problemen mit der Haut interessant.
Du kannst deine persönliche Hautcreme kreieren!
Ringelblumensalben und -cremes kann man im Drogeriemarkt kaufen oder auch ohne Aufwand selbst herstellen. Der Vorteil der eigenen Produktion liegt auf der Hand. Neben dem Spass des Selbermachens, könnt ihr ohne zusätzliche Konservierungsstoffe eure eigene Kosmetik herstellen. Wichtig dabei ist die Vorauswahl des Salben- oder Cremegrundstoffes. Abhängig vom eigenen Hauttyp und des später beabsichtigten Verwendungszweckes der Creme oder Salbe sollte der fetthaltige Grundstoff ausgewählt werden.
Ein prima Grundstoff für eine Creme ist ‚Uguentum emuls aquos‘. Es zieht ohne Rückstände in die Haut ein, ist nahezu frei von Konservierungsstoffen, und macht die Haut zart und weich. Dabei handelt es sich um einen in Apotheken erhältlichen Salbengrundstoff. Meistens muss man direkt danach fragen und nach Bedarf abpacken lassen.
Alternativ lässt sich eine einfache Creme aus dem Supermarkt als Grundstoff verwenden. Nach Möglichkeit sollte diese keine weiteren zusätzlichen Duft- und Konservierungsstoffe enthalten. Fürs erste Ausprobieren und Testen ist das allerdings die preiswertete Variante, mit der man durchaus gute Ergebnisse erzielen kann.
Für cirka 200 ml Ringelblumen-Creme werden 7 -10 gut vollständig aufgeblühte Ringelblumenblüten und 150 ml Salbengrundstoff benötigt. Die frischen Ringelblumen werden zerkleinert und vorsichtig mit den von euch gewählten Grundstoff für die Creme verrührt. Sie wird im Kühlschrank aufbewahrt und aller zwei Tage vollständig verrührt. Nach 3-4 Wochen sind die Inhaltsstoffe in die Creme diffundiert und ihr könnt sie verwenden. Neugierige können schon vorher testen, wie sich die Creme auf der Haut anfühlt. Die fertige Creme sollte weiterhin im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Eine wesentlich haltbarere Ringelblumensalbe lässt sich mit Kokosfett und Erhitzen herstellen. Dazu benötigt ihr cirka 12- 18 frische Blüten und einen Würfel Kokosfett. Das findet ihr im Kühlregal bei den Lebensmitteln. In einem Topf wird das Kokosfett erwärmt, bis es sich verflüssigt. Vorsichtig werden die Blüten dem flüssigen Fett beigegeben und darin untergerührt. Danach wird der Topf abgedeckt und für die kommenden 4 Tage an einem kühlen Ort aufbewahrt. Letztendlich wird das Fett mit den Blüten wieder vorsichtig erhitzt und sanft gerührt, bis es flüssig ist. Ihr könnt dann die flüssige Masse durch ein Sieb oder Tuch giessen und es in verschliessbare Töpfchen oder Näpfe abfüllen. Die Salbe ist fetthaltiger als beim oben geschilderten Rezept, aber auch länger haltbar. Wirksam ist sie gegen trockene Hände.