Sammelnswertes im August
Für die meisten heisst es im August Ferien, Urlaub und Ausruhen. Dabei ist der August der Erntemonat, wenn es das Wetter zulässt. Landwirte und Gärtner kennen keine Ruhe. Der Himmel verspricht meist Sonnenschein und schickt dann Regenwolken. Den Kräutersammlern geht es auch nicht anders. Alles, was der Regen und die Feuchtigkeit verschont hat, sollte in den kommenden Tagen gesammelt und getrocknet werden.
Wer mag jetzt schon an den Winter denken? Gerade ist es erst Sommer geworden, nun geht es schon wieder bergab im Jahr. Die Tage werden wieder kürzer und die ersten kühlen Nächte kündigen sich an. Mit Mariä Himmelfahrt sind dann auch die Tage für die Heilkräuter gezählt. Es werden dann wieder weniger, die es sich zu sammeln lohnt. Die Auswahl für den Sammelkorb im Monat August betrifft somit die Restbestände bei Mutter Natur und dem Besten, was sie zu bieten hat.
Lässt Schwitzen, ganz ohne Anstrengung:
Die Empfehlung zum Sammeln von Mädesüss (Filipendula ulmaria) in heissen Sommertagen ist durchaus ernst gemeint. Wer nicht genügend getrocknete Holunderblüten im Haus hat, oder sie anderweitig verwendet, kann mit dem Mädesüss ein ausgezeichnetes Erkältungsmittel sammeln. Die kleinen weissen Blüten sind ebenso empfindlich und aromatisch wie die des Holunders. Im Falle eines Anflugs einer Erkältung eignen sie sich wunderbar als Schwitzmittel und aktivieren das Immunsystem.
Stimmungsaufheller für trübe Tage:
Das Johanniskraut (Hypericum perforatum) ist eines der zuverlässigsten pflanzlichen Stimmungsaufheller. Die Blüten tanken förmlich die Sonne. In dunklen und trüben Tagen können sie als Bestandteil von Kräutertees und Elixieren durchaus dazu beitragen, dass sich die Stimmungslage verbessert. Die Blüten setzen in diesen Tagen zum Endspurt an. Danach beherrscht das Gelb der kanadischen Goldrute oder leider des Kreuzjacobskrauts die Landschaft.
Wem der Husten nicht kratzt:
Malvenblüten (Mava sylvestris) werden meist lediglich als blühendes Beiwerk wahrgenommen. Später im Tee erinnert sich niemand mehr an die schönen Blüten. Dann ist es nur noch der Geschmack und ihre wohltuende Wirkung, wenn Husten die Atemwege reizt. Die schönen Blüten lassen sich sozusagen im Vorbeigehen pflücken und mühelos an einem luftigen Ort trocknen.
Wer sich fragt, wieso die Eile? Der Herbst ist doch noch so weit! Dem sei der Artikel zum Frauen-Dreissiger empfohlen. Wohlgemerkt: das ist keine feministische Breitseite. Die Alten wussten, wieso die Zeit drängt.
Frauendreissiger?