Sand-Strohblumen – knallgelb und schützenswert
Sand-Strohblumen (Helichrysum arenarium)
Blähungen sind wirklich kein gesellschaftlich relevantes Thema. Die meist geräuscharmen Winde sind im Grunde jedem peinlich und sie werden daher ganz diskret verschwiegen. Eine ganz blumige Antwort auf diese lästige Art von Darmbeschwerden steckt in den Blüten der Sandstrohblumen (Helichrysum arenarium). Vielen Teemischungen sind die getrockneten Blütenköpfchen wegen ihrer Farbstoffe lediglich als Schmuckdroge beigemengt. Dabei können sie viel mehr bewegen.
Bekannt sind in der Volksheilkunde Anwendungen mit Teeaufgüssen der Sand-Strohblumen-Blüten. Häufig werden Blähungen, Magen- und Darmbeschwerden, Appetitlosigkeit und Befindlichkeitsstörungen von Leber und Galle ausgehend mit den Blütenbestandteilen behandelt. Das deckt sich weitestgehend mit den Indikationen, welche die EMA/HMPC bei der Anerkennung als traditionelles pflanzliches Arzneimittel festlegte.
Teeaufgüsse aus den Blüten der Sand-Strohblume können hilfreich sein bei Völlegefühl und Verdauungsstörungen. Auch Flatulenzen, wie Blähungen vornehm medizinisch genannte werden, lassen sich demnach mit der Einnahme von Tee von Sand-Strohblumenblüten reduzieren.
Unter nachfolgendem Link, ist die Monografie der EMA/HMPC mit allen Informationen zum Nachlesen hinterlegt: Monografie Sand-Strohblumen-Blüten (Helichrysum arenarium, flos)
Magere Sandböden sind ihr Revier. Daher finden sich die auch als Gelbe Katzenpfötchen oder Ruhrkrautblüten bekannten Pflanzen überwiegend auf Dünen, Heiden und Sandtrockenrasen. Ihre Art ist geschützt und darf nicht gesammelt werden. Wer sie braucht, kann sie im Garten anpflanzen oder sich die Blüten in der Apotheke besorgen. Im Garten jedenfalls, kann man sich am knalligen Gelb ihrer Blütenköpfchen und an ihrer Anspruchslosigkeit erfreuen.
Inhaltsstoffe:
ätherisches Öl, Flavonoide, Isosalipurpursid/Isosalipurposid, Naringenin, Glykoside, Helichrysin, Apigenin, Luteolin, Kämpferol, Quercetin, Phthalide, Hydroxycumarine, Sesquiterpenlactonbitterstoffe, Pyronderivate, Arenarin
Wirkung:
schwach choleretisch, spasmolytisch
Gegenanzeigen:
Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wird die Anwendung von Sand-Strohblumen nicht empfohlen.
Nicht geeignet sind Anwendungen mit Blüten der Sand-Strohblumen für Menschen, die an Störungen oder Erkrankungen der Galle, der Leber, inklusive der Gallenwege und an Gallensteinen leiden.
Menschen, die allergisch oder empfindlich gegenüber Korbblütlern sind, kann die Verwendung von Sand-Strohblumen nicht empfohlen werden.
Verschlechtern sich die Symptome während der Verwendung von Sand-Strohblumen, sollte ein Arzt konsultiert werden. Das gilt auch, wenn die Symptome sich nicht innerhalb von 2 Wochen während der Verwendung verbessern.