Schöne Haut mit der Kraft von sechs Kräutern
Sechs wohlbekannte Kräuter statt teurer Cremes
Eine Grosstante riet meiner Mutter während der Zeit meiner pubertären Jahre immer zu Brennnesselspinat. Der Ratschlag ereilte sie stets, wenn meine Haut einmal wieder von Unreinheiten und kleinen eitrigen Entzündungsherden übersät war. Alles Waschen, Rubbeln und Drücken half wie bei allen anderen nicht. Besserung schien es scheinbar nur mit der Brennnessel zu geben.
Ein uraltes Kräutertee-Rezept
Ihr Rezept zu schönerer Haut tauchte erst viele Jahre später auf. Offensichtlich war es bereits ihrer Grossmutter zu Lebzeiten bekannt. Das Geheimnis liegt in den ausgewählten Pflanzen und Kräutern selbst. Bei genauen Hinschauen sind es bis auf die Rose nicht die üblichen Hautkräuter. Vielmehr überwiegen die harntreibenden Kräuter, die offensichtlich ein Ausschwemmen von Schadstoffen und Abbauprodukten über die Harnwege fördern.
Das Schöne an dem Rezept sind die einfachen Kräuter. Sie finden sich alle in unserer unmittelbaren Umgebung. Die Rosenblätter sollten aus Bio-Anbau kommen und der Rest an unbelasteten Stellen gesammelt werden. Die Zusammenstellung der Pflanzen und Kräuter inspirierte zur Zusammenstellung des schönen Strausses im Titelbild.
Schöne-Haut-Tee ganz einfach selbst zubereiten
Bewährt hat sich, die Zusammenstellung einer etwas grösseren Menge des Tees für die schöne Haut.
Es ist kein Zaubertrank, sondern mit dem Tee soll über mehrere Tage die Haut beruhigt, gereinigt und zur Regeneration angeregt werden.
- 2 Handvoll getrocknete Brennnesselblätter
- 2 Hände getrockneten Acker-Schachtelhalmes (ggf. aus der Apotheke besorgen)
- 1 Hand getrockneten Laubes der Kanadischen Goldrute
- ca. 7-10 getrocknete Blütenköpfchen des Gänseblümchens
- 5 g getrocknete Queckenwurzel
- 5-7 g getrocknete Rosenblätter
Üblicherweise werden 3-5 g der Teemischung mit heissem Wasser (kurz nach dem Kochen) übergossen. Nach 10-15 Minuten ist der Tee gebrauchsfertig. Wer es süss mag, nehme Honig. Er ist besser für die Haut als Zucker.
Brennnesseln (Urtica) wachsen überall, an Wegrändern, an Wiesen und Waldrändern. Die meisten Erfahrungen mit ihr waren für die Haut bisher nicht angenehm. Ihre mit Nesseln bewehrten Blätter wehrten sich mit kleinen schmerzhaften Pfeilspitzen gegen Berührungen. Bei den mineralienreichen Blättern wird das Kalium für die ausschwemmende Wirkung verantwortlich gemacht.
In den Laubtrieben des Acker-Schachtelhalms (Equisetum arvense) finden sich erhebliche Mengen von Kieselsäure. Bitte nicht den Acker-Schachtelhalm mit dem Sumpfschachtelhalm verwechseln. Bekannt ist die förderliche Wirkung der Kieselsäure auf das Bindegewebe, Fingernägel und Haare. Die Kieselsäure hilft der Haut, bei der Speicherung von Feuchtigkeit im Bindegewebe.
Die Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) ist ein wohlbekannter Herbstblüher. Seine goldgelben Blüten künden vom baldigen Ende des Sommers. Die Inhaltsstoffe des Laubes der Goldrute haben eine antimikrobielle und auch harntreibende Wirkung. Sie wird vorwiegend zur Durchspülungstherapie bei entzündlichen Störungen des Harntraktes eingesetzt.
Die Gemeine Quecke (Elymus repens / Agropyron repens) ist nicht so gemein, wie die meisten Gärtner behaupten. Ihr scheinbar unzerstörbarer Wurzelstock macht sie fast unausrottbar. Aus diesem Grund ist sie im Garten nicht willkommen. Hingegen die Wurzeln enthalten Saponine, deren antibiotischen und immunmodellierenden Effekte wertvoll sind.
Die Rosen (Rosa) werden in der Pflanzenheilkunde immer wieder sehr zurückhaltend bewertet. Das duftende Öl in den zarten Blütenblättern ist begehrt als Aromaträger. Rosenöle und Wasser werden nicht nur in der Kosmetik verwendet. Neben den unnachahmlichen Aroma scheint das Öl der Rosen auch zur Behandlung kleiner Hautwunden geeignet zu sein.
Das Gänseblümchen (Bellis perennis) ist wahrscheinlich die bekannteste Wiesenblume. Hauptsächlich Kinder schätzen sie, und lieben es mit ihnen zu spielen. In der Signaturlehre zählt es zu den Vertretern der Mondpflanzen, denen heilende Eigenschaften gerade für die Jüngsten unter uns zugesprochen werden. Die tatsächliche Wirkung blieb bisher verborgen.