Senf – etwas zum dazu geben
Weisser Senf (Sinapis alba)
Gelbe Felder überspannen spätestens im Mai die Frühlingslandschaft. Meistens handelt es sich dabei um den ölgebenden Raps. Wenig später leuchtet es vereinzelt wieder leuchtend Gelb. Zwischen Juni und Juli ist die Blütezeit des Senfs. Geerntet werden die Schoten je nach Wetterlage ab September bis Oktober. Die in den Schoten eingelagerten Körner sind die uns als Gewürz bekannten Senfkörner. Sie sind die Grundlage für den Speisesenf.
„Das kleine Senfkorn ist gewaltig warm und trocken,
Mittelalterliche Gesundheitsregeln aus Salerno; Goehl, K.
Es schenkt dir Tränen, heilt das Haupt und läßt dich über Gift frohlocken.“
Für empfindliche Naturen ist die nachfolgende Beschreibung von Anwendungen mit Weissem Senf (Sinapis alba) nichts. Es braucht schon einigen Leidensdruck für derartige Kuren.Breiige Umschläge aus zerriebenen Senfkörnern des Weissen Senfs (Sinapis albae semen) sollen hilfreich sein bei Katarrhen der oberen Atemwege sein. Vier Esslöffel der pulvrig zerkleinerten Senfkörner werden mit warmen Wasser zu einem Brei verrührt. Der warme Brei wird mit einem feuchten Handtuch auf die zu behandelnden Stelle gebracht. Je nach Empfindlichkeit der Haut sollte die Anwendungsdauer maximal 5-10 Minuten betragen. Die Senföle werden dabei von der Haut absorbiert und regen die Durchblutung in der Haut und den darunter liegenden Organen an.
Daher können Umschläge mit Weissem Senf (Sinapis alba) auch hilfreich bei chronisch degenerativen Gelenkerkrankungen und bei Weichteilrheumatismus sein und gegebenenfalls zur Schmerzlinderung beitragen. Die Anwendung erfolgt ebenso mit warmen Breiwickeln. Die Anwendungsdauer sollte nicht länger als 5-10 Minuten sein.
Die hier beschriebenen Anwendungen sind der Monografen der Kommission E des BfArM entnommen. Eine Anerkennung als Heilpflanze erfolgte seitens der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA/HPC bisher nicht.

Bei den gelbblühenden Feldern im Mai handelt es sich meist um den Raps. Die Blüte des weissen und schwarzen Senfs folgt etwa vier Wochen später.
Dass der gute alte Senf in der deftigen Küche ein unentbehrliches Gewürz in vielen Varianten ist, lässt sich nicht bestreiten. Seine Schärfe verhilft allzu gerne bei der Verdauung herzhafter und schwerer Speisen.
Inhaltsstoffe:
Senfölglykoside, Sinalbin, Senföle,
Wirkung:
bakteriostatisch, hautreizend
Gegenanzeigen:
Keine Anwendung bei Kindern im Alter unter 6 Jahren!
Bei bestehender Erkrankung der Nieren dürfen keine Anwendungen mit Weissem Senf erfolgen!
Reizungen der Haut, Nerven und Hautschädigungen sind bei zu langen Anwendungen möglich!
Der Anwendungszeitraum sollte 2 Wochen nicht überschreiten.
