Verbene – das Eisenkraut
Echtes Eisenkraut (Verbena officinalis)
Das Eisenkraut wird häufig mit anderen Verwandten verwechselt. Oftmals wird irrigerweise das Zitroneneisenkraut (Aloysia citrodora) für Teezubereitungen angepriesen und verwendet. Das verfügt weder über die Inhaltsstoffe des Echten Eisenkrautes (Verbena officinalis) noch über seine Heilwirkung. Bekannt ist es als der wohlschmeckende Bestandteil zahlreicher im Handel angebotener Verbene-Tees. Der zitronige Duft beeindruckt und die Bezeichnung „Duftendes Eisenkraut“ ist nicht selbsterklärend. Beeindruckenderweise, das Echte Eisenkraut duftet nicht und schmeckt bitter aufgrund der in Stengeln und Blättern enthaltenen Gerbstoffe.
Die Geschichte des Eisenkrautes ist sehr lang und reicht bis weit ins Altertum der Griechen und Römer zurück. Sie wurde als kultische Pflanze verehrt und genutzt. Noch im Französischen wird sie als L’herbe de Vénus bezeichnet. Irritierenderweise ist ihre Gestalt wenig spektakulär und wirkt eher reduziert. Die ihr zugesprochenen grossen Heilkräfte sollten den Menschen genauso schützen wie das Metall Eisen. Wahrscheinlich ist das der Ursprung seines Namens.
Tatsächlich gehen die Meinung über die heilenden Fähigkeiten des Eisenkrautes weit auseinander. Für die heilende Wirkung in den jeweiligen Anwendungsgebieten konnten die Nachweise bisher nicht erbracht werden. Darüber hinaus scheint das Eisenkraut erst in Kombinationen mit anderen Kräutern seine tatsächlichen Kräfte zu entwickeln oder die Wirkstoffe der anderen Pflanzen zu unterstützen. Das ist kein neues Phänomen in der Pflanzenheilkunde. Es ist ein immer wiederkehrendes Rätsel, was fasziniert und zunehmend die wissenschaftliche Forschung interessiert.
Dass das Echte Eisenkraut zur Wundheilung beitragen könnte, ist in der Volksmedizin altbekannt. Bereits in der Antike war die Behandlung von Wunden und Geschwüren mit Eisenkraut ein bewährter Standard. Die mittelalterliche Klostermedizin führte das fort, wie wir das in Hildegard von Bingen’s Schriften lesen können. Umschläge mit gekochtem Eisenkraut empfahl sie bei Wunden und geschwollenem Hals.
Eine lange Tradition hat das echte Eisenkraut im Bereich der Frauenheilkunde. Die Anwendungsgebiete reichen von Zyklusstörungen, über Stärkungsmittel bei Geburten, bis hin zur Behandlung von Unfruchtbarkeit.
Die Wirkung für die hier aufgeführten Indikationen sind nicht belegt. Deshalb erstellte die Kommission E des BfArM eine Negativ-Monografie.