Wundersame Königskerzen
Heilende Wollblumen mit köstlichem Nektar
Wollig sind lediglich die Blattoberseiten der Königskerze. Viel mehr hat ihr Zweitname nichts mit dem hüllendem Material zu tun. Das trifft im Übrigen auf alle anderen Bezeichnungen für die Königskerze zu, wie Donnerkerze, Brennkraut oder Frauenkerze.
Königin des Gartens und der Wiese
Glücklich, wer eine Königskerze im Garten hat. Ihr hochaufragender Blütenkandelaber ist ein schöner Blickfang und die eine ideale Tankstelle für Bienen. Ihr süsslicher Duft kündet vom süssen Nektar in ihren Blüten. Die heilenden Kräfte der Königskerze stecken nicht im Nektar. Daher können wir bis Anbruch des Abends warten, bevor immer wieder einzelne Blüten für die anstehende Trocknung gepflückt werden. Damit bleibt tagsüber genügend Futter für die Bienen und Zeit für ein entspanntes Sammeln in den kühleren Abendstunden.
Grossblütige Königskerze (Verbascum densiflorum)
Drei ähnliche Schwestern
Königskerzen. Das ist streng genommen eine Pflanzengattung. Sie umfasst mehrere hundert Arten. Allerdings als Heilpflanzen nur drei Arten der Königskerzen in Frage. Das sind die Grossblütigen Königskerzen (Verbascum densiflorum) und die Kleinblütigen (Verbascum thapsus). Die Gemeinen Königskerzen (Verbascum phlomoides) tragen zudem den schönen Beinamen Windlicht-Königskerze. Alle drei Schwestern auseinander zu halten, ist fast schon eine Wissenschaft.
Kleinblütige Königskerze (Verbascum thapsus)
Bei Husten und Heiserkeit
Fasziniert untersuchten Wissenschaftler das Verbascosid einen bedeutenden Inhaltsstoff der Königskerze. Wie so oft erhofften sich die Forscher einen singulären Wirkstoff, der grossflächig in der Pharmazie wirksam werden kann. Nachgewiesen wurden die entzündungshemmenden und antiviralen Eigenschaften des Verbascosids, was vorrangig auf seine Fähigkeit als Radikalfänger zurückzuführen ist. Bekanntermassen bringen Tee-Aufgüsse aus getrockneten Blüten der Königskerze die erhoffte Linderung bei Erkältungssymptomen, wie Husten und Katarrhen der Atemwege. Die Wirkung ist relativ einfach, und der entscheidende Hinweis findet sich in den Arzneimittelbüchern. Die Güte der Blüten von Königskerzen zeigt sich in ihrer Quellfähigkeit. Das Schweizer Arzneimittelbuch verlangt einen Quellungsindex von 12. Dem Deutschen reicht neun. Es sind die schleimbildenden Stoffe in Verbindung mit allen anderen Inhaltsstoffen, die das Abhusten erleichtern und die Selbstheilung beschleunigen.
Gemeine Königskerze (Verbascum phlomoides)
Magie am Abend
Eine wunderbare Prophylaxe gegen Atemwegserkrankungen und Erkältungen sind abendliche Spaziergänge in freier Natur. Sie bringen nicht nur das Stresslevel auf ein erträgliches Mass und helfen beim Abbau von Adrenalin. Wer dabei einige Blüten der Königskerze einsammelt, kann meditative magische Momente im honigsüssen Duft der Blütenkandelaber erleben.